Sparkasse Werdohl mit Bernd von Kiedrowski bei Frontal 21

Sparkasse Werdohl im Streit mit dem Speditionsunternehmer Bernd von Kiedrowski - Ausstrahlung bei Frontal

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Sparkasse Werdohl bei Frontal 21

Bernd von Kiedrowski war ein erfolgreicher Spediteur aus Werdohl in Westfalen. Seine Firma florierte, und seit den 50er Jahren vertraute seine Familie der örtlichen Sparkasse ihr Geld an. 1988 schloss von Kiedrowski einen Kontokorrentkredit über 90.000 D-Mark mit 8,5% Zinsen ab, und im Laufe der Jahre kamen weitere Darlehen hinzu. Bernd vertraute darauf, dass die Sparkasse als öffentliche Institution in seinem besten Interesse handeln würde.

Nach der Finanzkrise wollte von Bernd von Kiedrowski bessere Konditionen für seine Kredite aushandeln, doch stattdessen häuften sich seine Schulden. Schließlich kündigte die Sparkasse alle seine Kredite und forderte über 327.000 Euro zurück. 2018 musste er für seine  Firma Insolvenz anmelden, die Mitarbeiter wurden entlassen, und verlor seine Arbeit.

Das Ergebnis dieser Kontenprüfung zu sehen in Frontal 21 ZDF

Bei der Durchsicht der Unterlagen für den Insolvenzverwalter bemerkte Bernd, dass etwas nicht stimmte. Kreditsachverständiger Frank Fuchs untersuchte die Kontobewegungen von 1996 bis zur Kündigung der Kredite in 2017 und stellte fest, dass von rund 295.000 Euro zu viel an Zinsen gezahlt wurden. Zum Zeitpunkt der Kündigung hätte das Konto von Bernd von Kiedrowski sogar mit 55.868 Euro im Plus sein sollen. Bernd ist daher überzeugt, dass er eigentlich keine Insolvenz hätte anmelden müssen.

 

Der ehemalige Unternehmer klagt beim Landgericht Hagen auf Schadenersatz gegen seine ehemalige Sparkasse. Sein Anwalt, Werner Dillerup, hat sich auf solche Verfahren spezialisiert und führt etliche Verfahren gegen Sparkassen und Volksbanken. Im Fall von Kiedrowski verklagt er die Sparkasse auf rund 700.000 Euro – zusammengesetzt aus falsch berechneten Kontokorrentzinsen, falsch berechneten Überziehungszinsen, entgangener Nutzung und zu Unrecht erhobener Mehrwertsteuer.

 

Seit der Ausstrahlung des Falls bei Frontal 21 im April 2021 hat sich die Situation für den ehemaligen Unternehmer verändert. Bernd von Kiedrowski klagt vor dem Landgericht Hagen gegen die Sparkasse, um Gerechtigkeit für sich und seine Familie zu finden. Ein erster Erfolg wurde bereits erreicht: Bernd von Kiedrowskis Wohnhaus sollte zwangsversteigert werden, doch das Gericht entschied bisher, dass das Wohnhaus des ehemaligen Spediteurs, nicht versteigert wird.

 

Der Fall Bernd von Kiedrowski ist ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, wachsam zu sein und die eigenen Bankgeschäfte kritisch zu hinterfragen. Wenn auch Sie ähnliche Erfahrungen mit Ihrer Bank oder Sparkasse gemacht haben oder den Verdacht haben, dass etwas nicht stimmt, zögern Sie nicht, Ihre Situation zu überprüfen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

 

Wenn Sie Ihre Geschichte teilen möchten oder Ratschläge und Unterstützung suchen, schreiben Sie uns bitte an ksv@gemail.eu. Ihre Erfahrungen könnten anderen Menschen helfen, sich der Problematik bewusst zu werden und möglicherweise ungerechtfertigte Kosten und Verluste zu vermeiden. Gemeinsam können wir das Bewusstsein schärfen und dafür sorgen, dass Banken und Sparkassen transparent und fair handeln.

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Über den Autor

Frank Fuchs ist Kreditsachverständiger aus Überzeugung.

„Ca 90% der Banken halten sich im variablen Kreditbereich nicht an gesetzliche Vorgaben.“ | Frank Fuchs

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